Nach der Krise ist vor der Krise! Steigende Energiepreise, steigende Zinsen und Kriege in den Nachbarländern lassen den aufmerksamen Unternehmer zittern.

Die Zeit der Förderpolitik ist auch vorbei und Unsicherheit macht sich breit: wie wird sich das alles auf den Konsumenten, den Tourismus auswirken?

Trend- und Zukunftsforschungsinstitute beschäftigen sich gerne mit diesen Themen, aber was erwartet und wirklich?
Die Zukunft vorherzusehen in einer Art Glaskugel, das ist sicher nicht möglich, aber man kann versuchen sich den aktuellen Entwicklungen anzupassen.

Was sind die Zukunftstrends im Tourismus?

Träume und Wünsche der Kunden zu erfüllen, das ist eigentlich schon immer die Aufgabe des Tourismus gewesen und wird es auch bleiben.  Versuchen wir also einmal herauszufinden, was der Gast und der Mitarbeiter von heute und morgen sich wünschen!

6 Tourismustrends und Tipps 2023

Friday for future – Nachhaltigkeit

Wir werden täglich damit konfrontiert: Klimawandel, Umweltkrise, ausgetrocknete Gewässer, sintflutartige Regenfälle, geschmolzene Gletscher! Die Auswirkungen der Ausbeutung unserer Erde in den letzten Jahrhunderten lassen sich nicht mehr wegdiskutieren und viele Menschen werden dahingehend immer sensibler.

Vor allem all jene Touristiker, die sich nicht die “Best Ager” als Zielgruppe gewählt haben, müssen hinsichtlich Ökotourismus ein Umdenken beginnen.

Nachhaltige Reiseangebote werden immer gefragter!

Aber Vorsicht: halbherziger Klima- und Umweltschutz, nur als Marketing – Strategie wird schnell erkannt und entlarvt.

Es gibt aber viele Möglichkeiten den Gast direkt und aktiv am Umweltschutz teilnehmen zu lassen: Achtsamkeit in der Natur, Energiesparen neu inszeniert, CO2 – Fußabdruck minimieren durch alternative Anreise usw. Damit wird nicht nur das Ziel leichter erreicht, sondern der Nachhaltigkeitstourismus kommt auch ehrlicher beim Gast an.

Sich diesem Trend zu verschreiben, ist in jedem Fall für alle ein Gewinn

Verändertes Gästeverhalten durch unterschiedliche Reisebudgets

Der letzte Sommer hat gezeigt, dass viele Gäste bereit sind, trotz steigender Kosten, mehr Geld für Reisen auszugeben. Doch inzwischen ist die Inflation weiter gestiegen und neueste Umfragen haben ergeben, dass mit der steigenden wirtschaftlichen Unsicherheit der Reisende in Zukunft sehr gut überlegen wird, wie er sein Reisebudget einsetzt.

Der Gast sollte die Möglichkeit haben, sein individuelles, dem Budget angepasstes Urlaubspaket zusammenzustellen.

Beispielsweise bei Wellnessbereichen oder Nachmittagsbuffets, die man möglicherweise nur einmal nutzt und daher nicht bereit ist, diese generell pauschaliert zu bezahlen.

Deshalb wird es zunehmend wichtiger werden, seine Zielgruppen genau zu kennen und Preiserhöhungen passend an die Gästeschicht vorzunehmen.

Vorsichtige Preiskalkulationen bringen aber auch mit sich, die Kosten genau im Blick zu haben. Laufende Kontrollen der eigenen Kostenstruktur, neue Wege in der Einsparung und das Aufbrechen alter Strukturen werden notwendiger als je zuvor.

Last Minute Gesellschaft

Der Trend zeichnet sich schon lange ab, hat aber weiterhin steigende Tendenzen. Immer mehr Menschen entscheiden ganz kurzfristig- oft nur einen Tag vor Urlaubsantritt das Reiseziel. Eine Ausnahme sind die Hautpreisezeiten, wo es zu Knappheit von Ressourcen führen könnte.

Durch die Möglichkeit von Online- Buchungen lässt sich das auch einfacher und leichter erledigen als früher.

Umso wichtiger wird es, digital auf dem neuesten Stand zu sein – online buchbar zu sein und immer aktuelle Informationen zu transportieren. Preise anzupassen an die Nachfrage und dem Kunden das buchen so einfach wie möglich zu gestalten. Neue Technologien machen das möglich – nutzerorientierte Gestaltung von Websites sowie Prozessoptimierungen spielen hier eine große Rolle.

Das Wissen um seine Zielgruppe ist natürlich der Grundstock, auf dem alles aufgebaut werden sollte.

Mitarbeiter – Generation Z oder wie werden wir künftig arbeiten?

Händeringendes Suchen nach Mitarbeitern im Tourismus, chronische Mitarbeiterknappheit, gegenseitiges Abwerben von MA und fehlende Fachkräfte! Wohin wird das führen?

Wir können die Pensionierungswelle der Baby Boomer nicht aufhalten, das heißt unsere geliebte Generation der arbeitswütigen wird bald endgültig ausscheiden. Und damit auch die Einstellung arbeiten zu gehen, um sich in der Freizeit etwas leisten zu können. Generation Z denkt anders – also ist es notwendig auch die Arbeitsstellen anzupassen.

Sind wirklich alle unsere Leistungen, die wir bieten mit solcher Man Power nötig? Was will der MA von morgen wirklich? Schon lange spricht man im Human Ressource Management von der situationsorientierten Führung. Dennoch ist man im Tourismus in vielen Betrieben noch meilenweit davon entfernt.

Es benötigt anpassungsfähige Arbeitsmodule.  Viele junge Menschen möchten einen Beruf ausüben, der sie fordert und sich mit Ihrem Verständnis von Work – Life Balance kombinieren lässt. Noch haben wir aber verschiedene Ager in den Unternehmen, deshalb sollte in den Unternehmen alles möglich sein: von der 4 Tage Woche bis zur 6 Tage Woche, vom 5 Stunden Tag bis zum 10 Stunden Tag, von der Jobrotation bis zur Jobteilung.

Was dafür nötig wäre, ist ein Aufbrechen alter Strukturen, ein gutes Zeitmanagement, neue Entlohnungsmodelle und innerbetriebliche Weiterbildungsmöglichkeiten

Digital Nomads – der Urlaubsort wird zum Arbeitsplatz

Covid – 19 hat auf die Art zu Arbeiten starken Einfluss genommen. Das Homeoffice ist in vielen Bereichen früher implantiert worden als gedacht und damit auch die Möglichkeit sich Arbeit einfach mitzunehmen.

Jetzt kann der Urlaubsort plötzlich auch zum Arbeitsort werden. Allerdings erfordert dieser Urlaubs – Arbeitsplatz auch etwas Infrastruktur: Ein kleines Büro mit passender Ausstattung, stabiles Internet, Meeting oder Konferenzräume.

Darauf einzugehen, kann für ein Hotel durchaus ein Buchungsgrund sein – denn somit kann man den Urlaubsplatz genießen und hat auch noch die Möglichkeit im Urlaub Geld zu verdienen !

 

Sinnhaftigkeit und die wichtigen Dinge des Lebens

Der Mensch giert nach Wissen. Wir sind Teil einer Wissensgesellschaft und das hört im Urlaub nicht einfach auf. Aber derzeit wird vermehrt die Frage nach der Sinnhaftigkeit gestellt. Was sind die wirklich wichtigen Dinge im Leben? Was macht und aus?

Erlebnisse in der Natur, altes Wissen über Kräuter, Pflanzen und Tiere, weg von Verbrauchergesellschaft – hin zu einer Wiederverwertungsgesellschaft u.v.m.

Das sind Trends, denen man sich nicht verschließen sollte, schon gar nicht im Tourismus. Erlebnisse werden vermehrt in sinngebenden Bereichen gesucht, z.B. beim Waldbaden…

Fazit

Diese 6 Trends sind sicher nur ein Teil der künftigen Entwicklungen im Tourismus. Sicher ist aber: der Touristiker von heute muss nicht nur top informiert, sondern auch bereit sein, sich auf Veränderungen einzustellen! Somit hat der Leitsatz von Friedrich Schiller

“Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit”

heute mehr Bedeutung als je zuvor!

Bei allen Neuorientierungen, Marketingstrategien und Mitarbeiterproblemen stehe ich gerne an Ihrer Seite!

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