Businessplan: Was er enthalten sollte und wo werden die meisten Fehler gemacht?

Die Frage nach einem guten Businessplan stellt sich vielen Gründer/innen von Hotel- und Gastronomiebetrieben gleich zu Beginn einer Geschäftsidee. Lesen Sie hier mehr über das Thema Businessplan, dessen Aufbau und wo die meisten Fehler gemacht werden in diesem Artikel.

 

Wozu benötigt man einen Businessplan als Hotel oder Gastronomiebetrieb?

Der Businessplan hilft Gründer/innen von Hotel- und Gastronomiebetrieben die Geschäftsidee schon vorab klar durchzukalkulieren, Fehler zu erkennen, Marketingstrategien zu entwickeln und Finanzierungen zu beantragen.

Bei Neugründungen mit Fördermitteln und zur Finanzierung ist der Businessplan sogar verpflichtend.

Er sollte im Besten Fall für das Unternehmen einen Leitfaden für die ersten 3 Geschäftsjahre darstellen und abzeichnen, wie sich das Unternehmen in dieser Zeit entwickeln wird.

 

Wie viel Zeit benötigt die Erstellung eines Businessplans?

Je nach Umfang und Größe des Unternehmens sollte man mit ca. 3 bis 10 Wochen für die Erstellung eines Businessplans rechnen. Es kann auch deutlich länger dauern.
Fertige Vorlagen sollten, wenn überhaupt nur für die Gliederung verwendet werden. Recherchen und Untersuchungen können sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Oft ist es nötig eine genaue Marktanalyse durchzuführen und sich die Mitbewerber genau anzusehen.

Denken Sie daran, dass der Businessplan IHRE Geschäftsidee widerspiegelt. Sich einen Businessplan von einer Agentur erstellen zu lassen, ist daher nicht zielführend!

 

Aufbau und Struktur eines Businessplans für Hotel oder Gastronomie

Die Gliederung eines Businessplans kann nach verschiedenen Vorstellungen auch umgestaltet werden, im Wesentlichen allerdings sollten sich folgende Kapitel darin befinden. Natürlich ist der Umfang auch davon abhängig wie groß das Unternehmen sein wird.

Deckblatt

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1: Executive Summary
Kapitel 2: Über den Gründer
Kapitel 3: Geschäftsidee: Produkt oder Dienstleistung
Kapitel 4: Markt und Wettbewerbsanalysen
Kapitel 5: Marketing
Kapitel 6: Organisation und Mitarbeiter
Kapitel 7: Rechtsform
Kapitel 8: Risiken und Chancen

Finanzplan separat gestalten und versenden

Anhang separat versenden

 

Deckblatt und Inhaltsverzeichnis

bestechen durch eine saubere Gliederung und einen Aussagekräftigen Titel, sowie falls schon vorhanden des zukünftigen Logos oder den Entwurf davon. Vielleicht kann man hier auch schon das USP erkennen.

 

Executive Summary

Die Zusammenfassung wird am Schluss erstellt und stellt eine rasche Übersicht des gesamten Inhalts dar.  Sie steht aber am Anfang des Businessplans um der Person, die den Businessplan liest einen schnellen und sauberen Überblick über den Inhalt zu geben.

Denken Sie bei der Erstellung daran, dass oft nur diese Zusammenfassung darüber entscheidet, ob eine Bank sich überhaupt die Zeit nimmt, den gesamten Businessplan durchzusehen.
Sie sollte in wenigen Minuten Lesezeit einen interessanten und wirkungsvollen Überblick der Projektidee darstellen. Außerdem sollte Sie alle relevanten Punkte beinhalten.

 

Über den Gründer des Hotels oder Gastronomiebetriebs

Wer sind Sie? Warum möchten Sie gründen und welche Voraussetzungen erfüllen Sie, damit die Gründung ein Erfolg wird? Haben Sie Stärken die für die Gründung wichtig sein können oder besondere Berufserfahrungen? Falls es Schwächen gibt – mangelnde Kenntnisse bspw. – wie werden diese ausgeglichen? Was hat Sie dazu bewogen selbstständig zu werden?

 

Produkt und Dienstleistung

Eröffnen Sie bspw. ein Café, so stellt sich die Frage, was Ihr Café besonders macht. Wie werden Sie Ihre Kunden damit begeistern und wo sind Ihre Unternehmensziele angesetzt? Was genau werden Sie verkaufen oder anbieten. Wie werden Sie sich auf den Markt bringen und welche Genehmigungen sind einzuholen. Wer sind Ihre Lieferanten und wie funktioniert der Ablauf intern?

Was macht genau Ihr Kaffeehaus anders als andere, damit es besucht wird?

 

Markt und Wettbewerb

Wieder am Beispiel des Kaffeehauses verbleibend: Wer sind Ihre Kunden und wer sind ihre Mitbewerber? Wie können Sie die Wünsche Ihrer Kunden befriedigen?

Was machen Ihre Mitbewerber gut oder besser? Wo treten Fehler auf? Welche Stärken und Schwächen haben Ihre Konkurrenten und wie können Sie diese zu Ihrem Vorteil nutzen?

Wo steht Ihr Kaffeehaus? Gibt es Vorteile oder Nachteile beim Standort? Falls es Nachteile gibt, wie können Sie diese ausgleichen?

 

Marketing

Welchen Nutzen bringt Ihre Dienstleistung für Ihre Kunden? Was ist Ihr USP?

Welche Preisstrategie verfolgen Sie? Mit welcher Kalkulationsmatrix arbeiten Sie?
Wie lernen Ihre Kunden Ihr Produkt kennen? Wo und wie machen Sie Marketing und wie hoch sind die Kosten dafür? Welche Incentives bieten Sie an und wann starten Sie mit den Werbemaßnahmen?

Erstellen Sie ein Marketingkonzept!

 

Organisation und Mitarbeiter des Hotel- oder Gastronomiebetriebs

Gründen Sie allein oder haben Sie Gesellschafter? Benötigen Sie ein Team oder sind Sie ein Einzelunternehmen? Falls Sie mehrere Mitarbeiter planen einzustellen, ist ein Mitarbeiterplan sinnvoll. Welche Qualifikation benötigen Sie und wann werden Sie eingestellt? Wie wird das Lohnsystem sein und wo werden Sie diese Mitarbeiter finden?

 

Rechtsform

Für welche Rechtsform haben Sie sich entschieden und aus welchen Gründen.

 

Risiken und Chancen

Eine SWOT- Analyse stellt Stärken, Schwächen sowie Chancen und Risiken dar und beschreibt, wie Sie diesen begegnen werden.

 

Finanzplan

Bauen Sie den Finanzplan nach Möglichkeit nicht in den Businessplan ein, sondern gestalten Sie eine separate Datei. Zum einen ist der Finanzplan so leichter zu bearbeiten und auch leichter zu lesen und zugänglich für die Banken.

Hier sollte ersichtlich sein, wie hoch der Finanzbedarf ist, aber auch wie Sie die Rückzahlung planen.
Wie hoch ist Ihr Eigenkapital? Welche Förderungen sind möglich? Gibt es Beteiligungspartner oder planen Sie große Maschinen zu leasen?

Welche Sicherheiten können Sie anbieten?

Ein 3 Jahresplan mit allen Umsatzprognosen und Aufwendungen ist zu erstellen. Haben Sie eventuelle Rücklagen, die Ihnen helfen könnten, falls Sie den Umsatz nicht erreichen?

Hier können Sie ein sehr gutes Kontrollsystem einbauen, für sich und die Bank!

 

Unterlagen, Anhang

Lebenslauf sowie alle benötigten Gutachten, Leasingverträge oder Gesellschaftsverträge (auch nur Entwürfe) die für eine Finanzierung notwendig sind. Branchenrecherchen, Selbstauskunft, Ausbildungsnachweise oder Studien können hier ebenfalls angehängt werden.

 

Häufig gemachte Fehler bei Businessplänen

Der wohl häufigste Fehler ist es, den Businessplan nur als Mittel für die Finanzierung zu sehen. Er sollte sowohl ein Leitfaden für den Unternehmer selbst als auch als Zielerreichungsobjekt gesehen werden. Ziele, die man sich setzt, kann man auch erreichen.

Er dient somit als

  • Laufende Erfolgskontrolle und Optimierungskontrolle
  • Als Entscheidungsgrundlage für die Gründung
  • Als Hilfestellung bei der Realisierung
  • Als Vorlage bei Banken und Förderungsgebern
  • Zur eigenen Sicherheit

Ist das erkannt, gibt es allerdings noch viele andere Fehler, die oft gemacht werden und zum Scheitern des Projekts beitragen können.

  • Falsche Einschätzung des Marktes
  • Fehler bei der Finanzplanung (unrealistische Zahlen oder Überschätzung)
  • Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die keinen Markt haben
  • Zuwenig Fokus auf die Erfolgschancen legen
  • Selbstüberschätzung
  • Fehlende Executive Summary

 

Diese und viele andere Fehler tragen leider immer wieder zum Scheitern bei der Existenzgründung bei.
Lassen Sie sich deshalb am besten gleich von Beginn an fachkundig beraten!

So können Fehler vermieden werden und die Erfolgschancen gesteigert werden!

Gerne unterstütze ich Sie auf Ihren Weg als Gründer/in bei allen Fragen von der ersten Geschäftsidee bis hin zur Eröffnung Ihres Unternehmens!

Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme für ein unverbindliches und kostenloses Erstgespräch!