Bindungsmaßnahmen sind notwendig, um die richtigen Mitarbeiter längerfristig an das Unternehmen zu koppeln. Im besten Fall können Sie mit Bindungsmaßnahmen punktgenau Fluktuation und Verbleib steuern.

Das gelingt aber nur mit sinnvoll platzierten Maßnahmen.

Viele Unternehmen nutzen zwar Bindungsmaßnahmen, verteilen sie aber nach dem Gießkannen- Prinzip. Das ist nicht nur teuer, sondern auch kontraproduktiv. Sie belohnen damit jene Mitarbeiter, die keine Performance bieten ebenso, wie diejenigen, die ständig Höchstleistungen produzieren.

Die Folgen davon sind absehbar. Die „High Potential Mitarbeiter“ werden nach einiger Zeit das Unternehmen verlassen und es werden sich immer mehr „Low Performer“ einnisten. Warum auch nicht? Gleich und Gleich gesinnt sich gern, noch dazu wenn keine Leistung zu bringen sogar noch belohnt wird….

Deshalb müssen Mitarbeiterbindungsmaßnahmen selektiv angesetzt werden. Sie müssen die Mitarbeiter selektieren und anschließend passende Maßnahmen setzen. Das bringt nicht nur bessere Ergebnisse, es hilft Ihnen auch zu sparen.

  1. Schritt: Selektionieren (Gunther Wolf, 2018)

Bestimmen Sie anhand eines Potenzial- und Leistungs-Barometers (Personalportfolio) wer Ihre besten leistungsstärksten Mitarbeiter sind.  Das Personalportfolio wird von den Abteilungsleitern der jeweiligen Bereiche erstellt. Es ist ein einfach einsetzbares Tool und für die Bewertung der Leistungen nahezu unerlässlich. Ohne dieses Tool ist Leistungseinschätzung sehr vage und unterliegt Stimmungsschwankungen und Emotionen.

Im Tool werden zuerst Daten gesammelt und dann in einem Raster dargestellt. Anhand von Punkten, die in die Raster eingetragen werden, kann man nicht nur Einzelleistungen erkennen, sondern auch die Leistungskraft einzelner Abteilungen.

2. Schritt: Individualisieren (Gunther Wolf, 2018)

Anschließend müssen Sie Ihre Mitarbeiterbindungsmaßnahmen individualisieren. Kein Mensch ist wie der andere und daher müssen Sie Maßnahmen auf allen 4 Ebenen anbieten und aufteilen. Die vier Bindungsebenen sind: rational, normativ, behavioral und emotional. Nicht zu vergessen gibt es noch die Unternehmensbindung, Teambindung, Vorgesetztenbindung (sehr effektiv) und Aufgabenbindung.

3. Schritt: Relevanz und Verfügbarkeit prüfen (Gunther Wolf, 2018)

Als dritten Schritt sollten Sie die Wichtigkeit der Position und die Verfügbarkeiten am Markt überprüfen.  Auch hier ist eine Portfolio-Analyse sehr hilfreich.

Welche Position im Unternehmen ist strategisch am wichtigsten? Der Küchenchef wird hier vermutlich eine höhere strategische Bedeutung haben als das Zimmermädchen.

Und welche Verfügbarkeiten herrschen am Arbeitsmarkt? Wie viele Bewerber gibt es auf welche Position? Alles das sollte wiederum einfließen in die Bewertung der Maßnahmen.

Begeistern Sie Ihre besten Mitarbeiter – sonst werden Sie ihr Unternehmen verlassen!

Nun ist es an der Zeit, die Maßnahmen gezielt zu verteilen. Mitarbeiter, die schwer zu besetzen, die jedoch für die Unternehmerstrategie sehr wichtig sind und noch dazu in der Leistung und im Potenzial sehr hoch liegen, sollten mit den Bindungsmaßnahmen begeistert werden können.

Denn um Mitarbeiter dauerhaft zu binden, muss man sie begeistern. Kreative Ideen und unerwartetes Handeln sind hierzu geeignet. Seien Sie einfallsreich. Im Tourismusbereich ist Marketing für den Kunden sehr kreativ und abwechslungsreich. Setzen Sie diese Kreativität einfach auch im Bereich des Human Ressource Managements um.

Als erwünschte Nebenwirkung erhöhen einzigartige und überraschende Maßnahmen der Führungskraft die Vorgesetztenbindung. Diese Bindungsart ist sehr effektiv und zugleich erhöht sie die Leistungsbereitschaft.

Leider haben viele Befragungen bei ausgeschiedenen Mitarbeitern der letzten Jahre ergeben, dass der Grund für deren Weggang unmittelbar mit dem Vorgesetzen zusammenhängt. Die wenigstens verlassen das Unternehmen aufgrund rationaler Gründe (Höhe des Gehalts).

Mitarbeiter verlassen also meist nicht das Unternehmen – Sie verlassen die Führungskraft!

Gunther Wolf, 2018

Was versteht man unter Bindungsmaßnahmen?

Mitarbeiter-Bindungsmaßnahmen erhöhen den Verbleib-Willen des Mitarbeiters in Ihrem Unternehmen. Sie machen sich als Arbeitgeber attraktiv für den Arbeitnehmer. Richtig eingesetzt, fühlt sich der Mitarbeiter so sehr an das Unternehmen gebunden, dass sein Radar nicht aufnahmebereit für andere Arbeitsangebote ist.

Mitarbeiter-Bindungsmaßnahmen können sehr unterschiedlich und individuell gestaltet werden. Es können kleine Zusatzleistungen sein, oder auch größere Maßnahmen, die etwas mehr Geld kosten. Am allerwichtigsten sind allerdings Führungsstil und Vorgesetztenverhalten. Diese Maßnahme ist kostenlos und zeitgleich die Wichtigste.

Um individuelle Maßnahmen zu ergreifen, ist der direkte Vorgesetzte gefordert. Hierbei haben besonders kleinere Betriebe den Vorteil, dass sie jeden Mitarbeiter persönlich kennen.
Nutzen Sie für die Beurteilung der Maßnahmen und der Mitarbeiter hilfreiche Tools wie eben das Personalportfolio oder aber den Maßnahmen-Bewertungsbogen.

Es gibt unendlich viele Möglichkeiten für Bindungsmaßnahmen. Wenn Sie erst einmal begonnen haben, darüber nachzudenken, fallen Ihnen hunderte ein.

Möglicherweise haben Sie auch schon einige der Maßnahmen etabliert. Dann bitte überarbeiten Sie die schon bestehenden Punkte anhand einer Beurteilung und verfeinern Sie nachträglich falls nötig, oder entfernen und ersetzen Sie sie durch effektivere Maßnahmen.

Das Führen mit Zielvereinbarungen gehört auch zu den Bindungsmaßnahmen. Zu diesem Thema wird es aber einen eigenen Blog geben, da er sehr umfangreich ist.

Falls Sie sich nicht sicher sind, welche Bindungsmaßnahmen zu Ihrem Unternehmen passen bzw. geeignet sind, dann fragen Sie doch diejenigen die es betrifft- nämlich die Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen. Eine solche Befragung kann natürlich nicht auf dem Prinzip- „Sagt uns ,was wir machen sollen“- funktionieren. Sie müssen schon eine Vorauswahl an Bindungsmaßnahmen treffen, damit es eine Orientierung geben kann.

Wenn Sie die Befragung nicht anonym durchführen, erhalten Sie zusätzlich noch Informationen über die Motive des jeweiligen Mitarbeiters. Das erleichtert Ihnen wiederum Ihr Führungsverhalten.
Aber bedenken Sie, dass jede Befragung eine Erwartung innehat. Wenn Sie Befragungen durchführen, so erwarten die Mitarbeiter eine Folgeerscheinung. Nichts zu tun, wäre hier absolut falsch, denn bei der nächsten Befragung würde die Teilnahme-Bereitschaft deutlich sinken.

Das Führen mit Zielvereinbarungen gehört auch zu den Bindungsmaßnahmen. Zu diesem Thema wird es aber einen eigenen Blog geben, da er sehr umfangreich ist.

Falls Sie sich nicht sicher sind, welche Bindungsmaßnahmen zu Ihrem Unternehmen passen bzw. geeignet sind, dann fragen Sie doch diejenigen die es betrifft- nämlich die Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen. Eine solche Befragung kann natürlich nicht auf dem Prinzip- „Sagt uns ,was wir machen sollen“- funktionieren. Sie müssen schon eine Vorauswahl an Bindungsmaßnahmen treffen, damit es eine Orientierung geben kann.

Wenn Sie die Befragung nicht anonym durchführen, erhalten Sie zusätzlich noch Informationen über die Motive des jeweiligen Mitarbeiters. Das erleichtert Ihnen wiederum Ihr Führungsverhalten.
Aber bedenken Sie, dass jede Befragung eine Erwartung innehat. Wenn Sie Befragungen durchführen, so erwarten die Mitarbeiter eine Folgeerscheinung. Nichts zu tun, wäre hier absolut falsch, denn bei der nächsten Befragung würde die Teilnahme-Bereitschaft deutlich sinken.

Welche Maßnahmen gibt es?

Bevor man die Maßnahmen ansieht, empfiehlt es sich zu erklären, warum Menschen sich eigentlich binden.

Die Motive, die einen Menschen dazu antreiben, sich zu binden sind:

  1. Rational (entsteht durch das Erhalten von Gehalt, Zuschüsse, Gratifikationen…)
  2. Behavioral (entsteht durch freiwillig fortgesetztes Verhalten)
  3. Normativ (entsteht durch das Gefühl gebraucht zu werden)
  4. Emotional (entsteht durch die Übereinstimmung der Werte)

Die Bindungsformen verteilen sich auf (Gunther Wolf, 2018)

  1. Aufgabenbindung
  2. Teambindung
  3. Vorgesetztenbindung
  4. Unternehmens Bindung

Deshalb gibt es auch unterschiedliche Bindungsmaßnahmen – das heißt jede Maßnahme hat eine andere Auswirkung.
Grundsätzlich kann man sagen, dass Maßnahmen auf den drei Bindungsebenen der emotionalen Seite, also der behavioralen, der normativen und der emotionalen Seite eine stärkere Bindung erzeugen. Die rationale Seite wird zwar von vielen als Grund vorgeschoben, sie ist aber meist nicht dafür verantwortlich, dass ein Mitarbeiter geht oder bleibt. (Vorausgesetzt die Grundanpassungen stimmen, also der Job ist nicht unterbezahlt)

Bei den Bindungsformen kann man vielleicht die Vorgesetzten-Bindung, als die stärkste Bindung bezeichnen, da sie sowohl eine hohe Leistung, als auch eine starke Bindung auslöst. Vorsicht ist aber geboten, wenn der Vorgesetzte, an den die Bindung geht, das Unternehmen verlässt. Meist folgen dann auch einige Mitarbeiter.

Im Idealfall versuchen Sie Bindungsmaßnahmen auf allen Ebenen einzusetzen.

Beispiel:

Maßnahme: Mentoring Programm einführen

Diese Maßnahme hat Auswirkungen auf der emotionalen Ebene: Der Mentor fühlt sich geehrt und geschätzt, das Mentee fühlt sich willkommen und wertvoll.

Auf der normativen Ebene: Durch die Verantwortung, die der Mentor übernimmt, wird er normativ gebunden. Das Gefühl, dass es ohne Ihn hier nicht geht, wird stärker werden.

Auf der rationalen Ebene (Falls Sie sich entschließen dem Mentor die Mehr-Arbeit durch einen kleinen Bonus zu honorieren, wird der sich freuen. Aber auf jeden Fall auch auf der Mentee Seite, denn durch eine klare Einarbeitung werden Fehler vermieden, die Sie nur Zeit und Geld kosten. Der Mitarbeiter wird schneller gute Leistungen erbringen und damit auch seinen Gehalt erhöhen können)

Auf der Teambindungsseite: Sowohl der Mentor als auch der Mentee bilden ein Team für sich. Der Mentor arbeitet aber auch den neuen Mitarbeiter viel schneller in das schon bestehende Team ein.

Auf der Vorgesetztenbindungsseite: Der neue Mitarbeiter (Mentee), wird sich stärker und schneller an seinen Mentor binden. Es wird eine Vertrautheit und Sicherheit entstehen.

So ganz nebenbei erhöht sich dabei auch Ihre Arbeitgeberattraktivität, da Mentoren meist langjährige Mitarbeiter sind. Somit geben Sie einen deutlichen Hinweis auf einen altersgerechten Führungsstil, der in den Zeiten des demografischen Wandels immer wichtiger wird.

Weitere Beispiele für Maßnahmen

  • Kinderbetreuungsprogramm
  • Führungsstil anpassen
  • Arbeitszeiten flexibel gestalten
  • Visitenkarten drucken lassen
  • Austritts-Interviews einführen
  • Erlebnisgutscheine
  • Betriebsinterne Weiterbildungsprogramme
  • Massagen für besondere Leistung anbieten
  • Gratifikationen
  • Burn Out Vorsorge anbieten
  • Führungskompetenzen trainieren
  • Mitarbeitergespräche richtig führen
  • …………..

Hier könnte man unendlich fortfahren. Aber sicherlich finden Sie die genau passenden Maßnahmen für Ihr Unternehmen.

Das Wichtigste ist: SEIEN SIE ANDERS als Ihre Mitbewerber am Arbeitsmarkt.

HM Consulting

Top News für Hoteliers und Gastronomen

Bleiben Sie informiert und tragen Sie sich ein.